Z 54 Gerstetten
Z 54 Gerstetten
 

Chronik

Vereinsgeschichte

Der heutige Kleintierzüchterverein Gerstetten wurde am 25. Juli 1909 als Geflügel – und Kaninchenzüchterverein Gerstetten gegründet. Leider sind aus der Gründungszeit und den Jahren danach keine Aufzeichnungen vorhanden, fortlaufende Protokollbücher gibt es ab 1921. Anlässlich des 40-jährigen Bestehen des Vereins wird erwähnt, dass am 25. Juli 1909
 
„15 beherzte Männer zusammenkamen um den Verein ins Leben zu rufen „
 
Späteren Zeitungsberichten zufolge wird aber auch der 1. und der 9. August als Gründungstag genannt. Mit ziemlicher Sicherheit darf man annehmen, dass das Gründungslokal das Gasthaus Adler war. Der damalige Adlerwirt Georg Mack wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zwischen Zeitungsberichten und Protokolleintragungen lassen sich mehrfach Ungereimtheiten feststellen, die nicht mehr nachvollziehbar sind.
 
Das älteste Dokument des Vereins ist ein Auftrag über 30 Ausstellungskäfige vom 
12. März 1910 an die Schreinermeister Heinle und Hartmann in Gerstetten. Mit Lieferzeit bis zum 26. März, denn am 3. April 1910 sollte eine Ausstellung stattfinden.
 
 
Aus dem Gründungsjahr sind namentlich bekannt:
I.  Vorsitzender: Georg Mack
II. Vorsitzender: Hans Banzhaf
Kassierer: Jakob Banzhaf
Schriftführer: Christian Junginger
Sowie die Mitglieder: Georg Banzhaf, Georg Dauner, Georg Gebhardt, Georg Grüner,
Heinrich Horn, Andreas Jäger, Karl Ketterle, Kaspar Rau, Georg Unseld und Matthäus
Zimmermann.
 
Mitgliederlisten die im Protokollbuch eingetragen sind, weisen allein 1918, nach Ende des Ersten Weltkriegs, 49 Neueintritte auf.
 
Die Vorstandschaft von 1921
I.  Vorsitzender: Matthäus Zimmermann
II. Vorsitzender: Michael Hermann
Kassierer: Andreas Jäger Sen
Schriftführer: Gottfried Schweizer
 
Die erste Eintragung im Protokollbuch, ist ein Bericht über die 10. Lokal – Ausstellung am 27. Nov. 1921 im Gasthaus zum Pflug. Es wurde 50 Nr. oder Stämme ausgestellt,als Preisrichter fungierte Herr Stiftungsrat Germar aus Giengen     „ ein altbewährter und brauchbarer Preisrichter „Gezeigt wurden: Wyandotten weiß und silber, Orpington, Plymoth Rocks, Minorka schwarz, Rebhuhnfarbige , gelbe, schwarze, weiße und gesperberte Italiener, Rheinländer, Holländer Weißhauben, Orpingtonenten, Indische Laufenten, Herzschecken und Schneeputen.

 

Zu Beginn seines Berichts über die Generalversammlung am 5. Feb. 1922 schreibt der
Schriftführer:  „Besonders im Ausstellungswesen und in der Geflügelzucht hat der Verein in diesem Jahr viel geleistet, denn auch wir sind bestrebt die Geflügel- und Kaninchenzucht so in die Höhe zu schrauben, dass das wohlschmeckende Kaninchenfleisch, aber auch das Hühnerei zum Wohle des Volkes dienen soll, daher rufe ich euch Züchtern allen zu:
 Züchtet wieder aufs Neue mit uns das schöne und wertvolle Kaninchen, aber auch
zugleich nebenher eine reinrassige Hühnerschar“.
Nach 15 Neuaufnahmen und 8 Austritten im Jahr 1922 zählte der Verein 121 Mitglieder.
Im April 1922 stand die Neuanschaffung von Ausstellungskäfigen auf der Tagesordnung:
„Die Käfigfrage nahm längere Zeit in Anspruch, man kam endlich zu der Einsicht, dass
es gegenwärtig unmöglich ist eine Anzahl neuer Käfige anzuschaffen, da die Preise für
ein Doppelkäfig fast 1 000,- Mark ausmachen, es wurde dieser Punkt zurückgestellt bis
sich die Zeiten wieder anders gestalten“.
Die geplante Ausstellung fiel der Inflation zum Opfer, der bestellte Preisrichter „ der
zugleich Geflügel und Kaninchen zu richten verstand“  teilte mit, dass seine Spesen
3 000.- Mark ausmachen würden. Solche Ausgaben konnte sich der Verein nicht mehr leisten.
Im gleichen Jahr wanderte der II. Vorsitzende nach Amerika aus.
 
Eine Eiersammlung vor Ostern 1923 erbrachte 140 Eier, die der Kassierer anhand einer Liste
an die Bedürftigen im Ort verteilte.
Bei der Bezirks –Geflügelversammlung in Heidenheim im Juni  wurde beschlossen, die
Verbandskäfige ( 150 Nr. ) die jeder Verein ausleihen kann, für 10 Millionen Mark zu versichern.
Man beschäftigte sich schon seit einiger Zeit mit einer gemischten Lokalschau. Durch die
Geldentwertung ( Nov. 1923 ) und die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse konnte
diese  Schau nicht durchgeführt werden.
Im Januar 1924 wurde bei einer Stallschau der Bestand an Ausstellungstieren festgestellt
und am 10. Februar eine Frühjahrs – Lokalausstellung durchgeführt. Die Preise werden
überwiegend in Naturalien ausgegeben.
Eine Geflügelzuchtstation innerhalb des Vereins wurde gegründet, man beschloss einige
Rassestämme anzuschaffen: Rebhuhnfarbige Italiener, Rheinländer und schwarze Minorka.
Die Züchter, denen diese Stämme zugeteilt wurden, mussten sich verpflichten die Rassen
mindestens 3 bis 4 Jahre zu halten. Über Sammelbestellungen durch den Verein konnten
die Mitglieder günstige Futtermittel beziehen. Viele haben  sich aus diesem Grund dem Verein
angeschlossen,war auf der kargen Alb doch jede Familie froh, wenn sie in diesen Hungerzeiten
den Küchenzettel mit einem Schlachthasen oder ein paar Eiern aufwerten konnte.
Bei der Bundesschau 1925 in Ulm erreichte eine Alaska- Häsin von Matthäus Zimmermann
96 Punkte  „Sieger“. Bevorzugt wurden die wirtschaftlichen Rassen wie Belgische Riesen,
Deutsche Riesen und Riesenschecken gezüchtet und ausgestellt, aber es gab auch schon
Schwarzlohkaninchen im Verein.
1928 -  Neukauf von Ausstellungskäfigen, 48 Stück zu 328,50 RM Vorsitzender Zimmermann
legte wegen Unstimmigkeiten im Verein sein Amt nieder. In der Generalversammlung am 5.
Januar1930 wird Gottfried Schweizer zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Die Bestandsaufnahme von Zuchttieren im Verein ergibt 980 Stück Geflügel und 367 Kaninchen.
Das Preisgeld der Lokalschau 1930 wird von mehreren Züchtern in einen Fonds eingezahlt, man
möchte, wenn durch die Gemeinde das Wasser gesäubert wird, in der „ schönen, idyllischen
Haldenlache“ ein Schwanenpaar einsetzen.
Ein weiterer Fonds wird für die Anschaffung einer Tätowierzange angelegt.
Am 7. Dezember 1930 ist die 19. Gau- Kaninchen- Ausstellung des Donau –Brenz Gaues in Ulm -
Söflingen. Ausgestellt werden 13 Belgische Riesen, Deutsche Riesen und Riesenschecken, ein
großer Teil der Mitglieder möchte die Schau auch besuchen. Der Transport der Besucher und der
Tiere bei herrlichem Winterwetter, erfolgt mit dem offenen Lastwagen von Mitglied Grüner.
Es wird der Antrag gestellt, die Kaninchen zu tätowieren, eine Tätowierzange kann beim
Donau- Brenz- Gau ausgeliehen werden.
 
An Pfingsten 1932 findet im Bahnhotel die erste Jungtierschau statt, diese findet bei der
Bevölkerung keinen großen Anklang.
Die bei der Fa. Hauptner in Berlin bestellte Tätowierzange mit einem Satz Ziffern und den
Buchstaben D und E (  E für Donau- Brenz- Gau) kostet 49,60 RM Züchtertag des Bezirks-
Geflügelverbandes Geislingen in Gerstetten, verbunden mit einer kleinen Geflügelschau.
„ Gegen 10 Uhr trafen die Gäste mit mehreren Omnibussen ein und fuhren zuerst nach
Heuchlingen um dort die bekannte Musterzuchtstation von Mitglied, Herrn Oberlehrer
Kern zu besichtigen“. 
In einem Vortrag sprach am Nachmittag  Oberlehrer Diegel aus Heutigsheim über die
volkswirtschaftliche Bedeutung der Geflügelzucht. Er bezeichnete es als „ frevelhaft, in der
heutigen Zeit noch Liebhaberzucht zu betreiben“. Mit Fütterungshinweisen ermahnte er die
Züchter auf Leistungszucht umzusteigen.
Die Lokalschau übertraf alle bisherigen Ausstellungen, gezeigt wurden:
Goldfasanen, Truthühner, Cayuga- und Pekingenten; Leghorn, Rheinländer, Italiener und
Zwerghühner, 8 verschiedene Taubenrassen, 9 Kaninchenrassen darunter Holländer, Angora und
Castor Rex.
1933 –  Zum ersten Mal wird in der Vereinsgeschichte der Galgenberg erwähnt, einige Mitglieder
möchten dort eine Hühnerfarm oder eine Kaninchenzucht anlegen und stellen den Antrag, sich
bei der Gemeinde um das Gelände zu bewerben. Der Vereinsausschuss und mehrere
Interessenten besichtigen daraufhin den Galgenberg.„Das Gelände ist schön und gut gelegen,
aber für Züchter aus dem Oberdorf ist der tägliche Weg zu den Tieren weit“.  Der Ausschuss
will aber trotzdem die Sache unterstützen.
In Geislingen wird ein Schwanenpaar gekauft, bei der Lokalschau erhalten die Schwäne auf der
Bühne einen Ehrenplatz, sie werden im Hotelgarten überwintern und im Frühjahr in die
Haldenlache eingesetzt. Durch die nationale Gleichschaltung der Vereine und Verbände wird der
Donau- Brenz- Gau aufgelöst, Gerstetten wird der Kaninchen- Kreisfachgruppe Heidenheim
zugeordnet.Die von den Vereinen schon bezahlten Jahresbeiträge an den Donau- Brenz -Gau
werden zurückbezahlt und das Gauvermögen aufgeteilt.
Besuch der Kreisfachgruppenausstellung am 3. Dezember in Giengen mit dem LKW:  „Eine
derartige Fahrt haben selbst die Gründungsmitglieder noch nie erlebt. Jeder Fahrtteilnehmer
war mit einer Schaufel ausgerüstet, schon wenige Meter  nach Gerstetten musste mit dem
Schneeschaufeln begonnen werden, lag der Schnee doch über einen Meter hoch auf der Straße. 
Auf einer Strecke von 1,5 km mussten etwa 15 Mann unermüdlich mit Schneeschaufeln in
Tätigkeit treten. Als endlich der Wald erreicht war ging es in flotter Fahrt nach Giengen.
Auch auf der Heimfahrt mussten einige Kilometer vor Gerstetten die Fahrtteilnehmer die
Schaufeln wieder in die Hand nehmen und den Weg freibahnen“.
1934 – Jahr des 25jähriges Jubiläum
Kleintierhaltung zur Versorgung der Familie oder nur aus Freude am Tier gibt es in den
kommenden Jahren nicht mehr. Verfügungen, Einschränkungen und Verbote der
Nationalsozialistischen Regierung prägen das Vereinsgeschehen.
 
Am 1.1.1934 verlieren die seitherigen Vereinstatuten ihre Gültigkeit, es treten die Satzungen
des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter in Kraft
Bei der Generalversammlung werden die Neuwahlen hinfällig, durch die Bekanntmachung des
R.D.K. dürfen Wahlen erst wieder im Jahr 1935 stattfinden.
Preisrichter Herr Spohn aus Esslingen wird von der Württembergischen Landwirschaftskammer
beauftragt die Zucht des Mitglieds Frey zu kontrollieren, betr. Aufnahme als Musterzuchtstation.
Dies wird dann auch befürwortet. Herr Spohn bietet dem Verein an, an diesem Tag unentgeltlich
einen Vortrag über die „Wirtschaftlichkeit der Kaninchenzucht“  zu halten. Aufgrund der lang
anhaltenden Trockenheit herrscht großer Futterknappheit und trotz der allgemeinen Not,
appelliert  Vorstand Schweizer an die Züchter, wenigsten die besten Tiere durchzufüttern.
Für das geplante Hasenessen, anlässlich des Jubiläums sind keine Schlachttiere mehr
vorhanden. Man will als Ersatz in Sontbergen einen Hammel kaufen. Beim Jubiläum werden
Matthäus Zimmermann, Heinrich Horn, Karl Ketterle und Ehrenvorstand Mack für 25
Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Mitglied Dr. Siegel überbringt im Namen der Gemeinde die Glückwünsche
und ein Geldgeschenk.
Die 1. Kreisgruppen- Kaninchenausstellung ist am 9. Dez. 1934 im Rössle in Gerstetten.
245 Tiere werden gemeldet, die Aussteller kommen aus den Kreisen Blaubeuren, Ehingen,
Laupheim, Ulm und Heidenheim. Die beste Gesamtleistung mit 185 P. erreicht Gerstetten vor
Ehingen mit 177 Punkten.
 
 
1935 – Die gesamte Vorstandschaft ist zurückgetreten. In der HV kam keine Wahl zustande.
Vorstand Schweizer will krankheitshalber für längere Zeit von den Vereinsgeschäften
entbunden werden. In einer außerordentlichen HV übernimmt dann Georg Banzhaf
vorübergehend die Vereinsleitung. Die geplante Lokalausstellung wird wegen Maul- und
Klauenseuche verboten.
Ab Dez 1936 muss der Verein den Namen ändern und die Satzungen des Reichsverbandes
annehmen. Der Verein heißt jetzt „Kleintierzüchterverein Gerstetten“
 
1937 - Nur noch 7 Kaninchenrassen sind von der Reichsfachgruppe als Wirtschaftrassen 
anerkannt, auf alle anderen Rassen gibt es keine Reichsfachgruppen- Ehrenpreise mehr.
Die Eierproduktion muss erhöht werden, es dürfen auch nur noch die 5 anerkannten
Hühnerrassen gehalten werden. Auf richtige Fütterung ist zuachten, möglichst wenig
Körnerfutter dafür, „Verwertung aller Küchenabfälle“ Legelisten müssen geführt werden.
Gefordert wird die Abschlachtung aller Hennen mit einer Legeleistung unter 100 Eiern pro Jahr.
Zur Ausstellung sind nur noch tätowierte Kaninchen zugelassen und beim Geflügel Tiere die
Ausstellungsfußringe mit den Buchstaben AR tragen.
1938 – Infolge Krankheit kann Vorstand Schweizer sein Amt nicht mehr ausführen, Friedrich
Heinle wird einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Anlage von Mitglied Kühner
auf dem Galgenberg wird vom Landrat abgesprochen, da sie angeblich nicht in das
Landschaftsbild passt.
Die Reichskleintierschau Leipzig im Januar 1939 wird von der Züchtern Hans Rau, Friedrich
Heinle und Karl Munz mit 8 Kaninchen und 2 Puten beschickt.
Mehrere Vereinsmitglieder werden zum Kriegsdienst eingezogen, darunter auch Vorstand
Heinle. Als Kriegsstellvertreter übernimmt Gottfried Schweizer wieder die Vereinsleitung.
1939 werden 125 Kaninchen tätowiert.
Die Ehrennadel des Reichsverbandes in Silber erhalten Matthäus Zimmermann,
Christian Mack und Gottfried Schweizer.
1940 werden auf Antrag Anrechtsscheine für den Bezug von Geflügelfutter von der
Reichsfachgruppe ausgestellt.
Im Dezember wird eine Lehr- und Werbeschau mit 25 Nr. Geflügel und 61 Kaninchen abgehalten.
Im Januar 1941 stirbt Schriftführer Zimmermann nach schwerer Krankheit.
Gottfried Schweizer übernimmt nun auch die Protokolleintragungen und bemüht sich als
guter Geist der Kleintierzüchter das Vereinsleben aufrecht zu erhalten.
Die Kreisfachgruppe Heidenheim hält einen Schulungslehrgang ab, mit Vorträgen über
„Wirtschaftliche Kaninchenrassen“ und „Kaninchenhaltung auf eigener Futtergrundlage“
Am 16. November 1941 ist eine Kaninchen- und Werbeschau mit Angoraerzeugnissen und 
84 Kaninchen, besonders in den, in Gerstetten anerkannten Vereinsrassen „ Deutsche
Widder und Angora“ wird erstklassiges Zuchtmaterial gezeigt.
4 Aussteller beteiligen sich an der Landes- Ausstellung in Plochingen am 7./8.
Februar 1942. Die Lokalschau wird für den 15. Nov. angemeldet, Preisrichter Fuchs aus
Geislingen hat 101 Kaninchen zu richten. Vorstand Schweizer bedankt sich besonders bei den
Frauen, die für ihre an der Front stehenden Männer die Zucht weiterführen.
Im Februar 1943 kann der Verein jedem Mitglied  70 Pfd. Futtergerste zuweisen „was in
der heutigen Zeit sehr erfreulich ist „ Am 4. April 1943 verstirbt der Ehrenvorsitzender
und Gründer des Vereins, Georg Mack. 17 Vereinsmitglieder sind zur Wehrmacht eingezogen.
Das Bahnhotel ist beschlagnahmt und darf als Ausstellungslokal nicht mehr genutzt werden.
 
Auch der zur Lokalschau am 21.11. vorgesehene Saal im Rössle ist von der Wehrmacht
belegt, Ende Oktober wird mit Frau Bühler „zum Hirsch“ verhandelt, die kurzfristig bereit ist,
den Verein für die Lokalschau aufzunehmen. Es werden 105 Kaninchen ausgestellt. Der Erlös
der Lokalschau soll als Spende an das Rote Kreuz gehen.
Auch für 1944 wird wieder eine Ausstellung geplant, das Lokal ist noch offen, da
alle Wirtschaftsäle anderweitig belegt sind.
Vom Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter wird angeordnet, der Verein soll bestrebt
sein, nur anerkannte Wirtschaftsrassen zu züchten und zu tätowieren, um so erstaunlicher
ist es, dass bei jeder Lokalschau „Hermelin“ ausgestellt werden.
Kaninchen dürfen nur noch von solchen Züchtern gehalten werden, die über eine eigene
Futtergrundlage verfügen. In einem Rundschreiben der Kreisfachgruppe wird die Aufnahme
neuer Mitglieder verboten.
Die am 19. November 1944 geplante Lokalschau wird behördlich verboten.
Verfügung über die Kaninchenhaltung
Die Kleintierzuchtbetriebe sind verpflichtet von allen Würfen, je 1 Tier an die
Nahrungsgewinnung abzuliefern, die Tiere müssen ein Gewicht von 2,5 kg haben. Die
Lieferungen werden bescheinigt und gelten im Sinne der Verfügung als beschlagnahmt,
die Lieferung erfolgt auf Abruf von Januar bis Juni 1945. Für je 3 Tiere erhält der Verein
einen Ballen Torfmull.
Mitglieder die an dieser Lieferung teilnehmen sind berechtigt am 15. Januar 1945
fünf Zuchttiere zu halten. Züchter welche die Ablieferung verweigern, haben mit Ausschluss
aus dem Verein zu rechnen, Vereine die der Anordnung nicht Folge leisten, werden aufgelöst.
Der Verein Gerstetten hat 21 Tiere angemeldet.
Am 9. Dezember 1945 findet in der Seilerei Hägele eine Tischbewertung statt,
Vorstand Schweizer wünscht sich, im kommenden Jahr wieder eine größere Ausstellung
abhalten zu können.
Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft wird Friedrich Heinle bei der HV am 3.3.1946
wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Es werden neue Vereinsstatuten erarbeitet.
Die Mitglieder müssen wieder neu an die Landesfachgruppe Württemberg gemeldet werden.
Die Kreisfachgruppen Heidenheim, Aalen und Ulm werden bei der HV am 25.8.1946 
zusammengelegt, der neuen Kreisfachgruppe -Kaninchen sind 29 Vereine angeschlossen.
1. Vorsitzender wird Herr Renz aus Ulm, Schriftführer Friedrich Heinle, Gerstetten.
1947 – Der Verein hat 86 Mitglieder, ein Vereinsguthaben von 581,90 RM und es wurden
397 Kaninchen tätowiert. Die Züchterfreundschaft mit dem Verein Herbrechtingen wird
mit einem Besuch und Gegenbesuch vertieft. Zuchttiere werden ausgetauscht.
 
Der Verein wird beim Amtsgericht Heidenheim ins Vereinsregister eingetragen.
Die Lokalschau am 9.11. mit 190 Nr. Kaninchen und Geflügel wird im Beisein von Landes-
Vorsitzenden Schöllkopf aus  Stgt. –Weil im Dorf und Kreisvorsitzenden Renz, Ulm im
Bahnhotel von Vorstand Heinle eröffnet.
Bei der Kreisschau in Ulm am 10. /11. 1. 1948 mit ca. 700 Kaninchen werden auch
100 Kaninchen erfolgreich von den Gerstetter Züchtern gezeigt.
Eine Woche später ist die Landes- Geflügelausstellung in Heidenheim, im Konzerthaus
und in der Olga -Turnhalle mit ca. 3 000 Tieren. Für die Gerstetter Geflügel -Aussteller
ist es die erste große Schau an der sie sich beteiligen. „Beim Besuch haben wir einsehen
müssen, dass wir Züchter in der Geflügelzucht noch sehr viel lernen müssen „
Züchtertreffen der Kreisgruppe- Kaninchen  Heidenheim –Ulm am 17.7.1949 in Gerstetten.
Nach einem Rundgang durch die Stallanlagen der Gerstetter Züchter folgt ein gemeinsames
Mittagessen im Bahnhotel. Der Saal und die Wirtschaft waren mit ca. 250 Personen bis auf
den letzten Platz besetzt. Nachmittags fand die Kreisversammlung statt und danach Tanz
bis in die späten Abendstunden.
Über Anteilsscheine der Mitglieder wird der Kauf von 100 Ausstellungskäfigen finanziert.
Die Lokalschau 1950 kann mit über 500 Besuchern einen Rekord verzeichnen.
Die Lokalschau 1951 kann wieder wegen Maul- und Klauenseuche nicht durchgeführt
werden, dafür findet eine Tischbewertung statt.
90 Kaninchen aus Gerstetten stehen bei der Landeskaninchenschau in Ulm, Hans
Rau zeigt ein „Siegertier“. In den Rassen Deutsche Widder grau, Blaue Wiener,
Kleinchinchilla, Kleinsilber gelb und Hermelin holen sich die Gerstetter Züchter den Titel
„Landesmeister“.
1952 – der Verein hat 104 Mitglieder davon 7 Ehrenmitglieder.
Bei der Lokalschau werden erstmals Vereinsmeisterschaften bei Kaninchen und
Geflügel ausgetragen.
1954 – Die Landeskaninchenschau in Stuttgart wird von 6 Züchter mit 42 Kaninchen
beschickt, darunter ein Siegertier und mehrere hohe Preise. Es wird eine Jugendgruppe
gegründet und Fritz Gebhardt zum Jugendleiter gewählt.
Die 6 Angorazüchter des Verein nehmen an der Kreisschurkontrolle teil.
Der Verein entwickelt sich immer mehr in Richtung Kaninchen.
1955 – Die in Gerstetten geplante Kreisgeflügelschau des KV Oberes Filstal wird zweimal
verschoben und dann doch noch abgesagt, weil zuerst im Kreis Heidenheim und später auch
in Eybach die Geflügelpest ausgebrochen ist.
Als Entschädigung soll der Züchtertag nach Gerstetten vergeben werden.
 
1956 – Beim Bezirksmusikfest fügte sich der schön geschmückte Wagen mit den Tierkäfigen,
gezogen von einem Pferdegespann des Sägewerk Berger, gut in das Gesamtbild des Festzugs ein.
 
 
4 Aussteller beteiligen sich an der Vereinigten Spezial- Clubschau in Fellbach und
5 Aussteller sind bei der 1. Landesrammlerschau in Waldsee dabei.
317 Kaninchen wurden tätowiert, davon 106 Angora.
Zugehörigkeit zu den Kreisverbänden
Als einziger Verein im Kreis Heidenheim gehört der Kleintierzüchterverein Gerstetten
mit der Sparte Kaninchen zum KV der Rassekaninchenzüchter Heidenheim und mit der Sparte
Geflügel zum KV oberes Filstal.
Bis 1927 war der Donau- Brenz- Gau für Kaninchen und der Geflügel- Bezirksverband
Heidenheim Ost als übergeordneter Verband für den Verein zuständig. Der Besuch der
Versammlungen und vor allem auch die Ausstellungen, mit dem Transport der Tiere ins Brenztal,
waren für die Älbler mit Schwierigkeiten verbunden. Nach Geislingen aber gab es eine
Bahnverbindung. So wurde beim Bezirks- Geflügelverband Geislingen angefragt ob der Gerstetter
Verein willkommen wäre. Die Generalversammlung vom 16.1.1927 beschloss einstimmig
den Verband zu wechseln. Die Aufnahme des Gerstetter Vereins erfolgte bei der
Bezirkshauptversammlung am 6.2.1927 in Geislingen.„In Heidenheim hat man sich
statutengemäß ( schriftlich ) abgemeldet“
1939 wird durch die Kreisneuordnung die Geflügel- Kreisfachgruppe Geisingen
aufgelöst und der Gruppe Göppingen unterstellt. Somit scheidet der Verein Gerstetten, der
kommunalpolitisch zu Heidenheim gehört, aus der Kreisfachgruppe Geislingen aus und
wird der Kreisfachgruppe Heidenheim unterstellt.
Ein Gesuch von Vorstand Heinle, bei Geislingen bleiben zu dürfen, wird von der
Landesbauernschaft abgelehnt.
1946 werden die Kreise Heidenheim, Aalen und Ulm zu einer neuen Kreisfachgruppe
Kaninchen zusammengelegt.
 
1948 – Der Geflügelzuchtverein Geislingen strebt die Abtrennung von der Kreisfachgruppe
Göppingen an und fragt in Gerstetten nach, ob der Verein gewillt ist, wieder der neuen
Kreisfachgruppe beizutreten. Am 18.4.1948 wird der Geflügelkreisverband „Oberes Filstal“
mit 9 Vereinen gegründet, darunter auch Gerstetten. Der Kreis Aalen löst sich aus dem
Kreisgruppe Kaninchen, Aalen- Heidenheim- Ulm und macht sich selbständig.
1954 – Unzufrieden mit den Vorgängen während der Kreiskaninchenschau im KV Ulm-
Heidenheim stellt Gerstetten bei der HV den Antrag, bei künftigen Kreisschauen dem
Preisrichter bei der Bewertung die Einsicht in das Vereinstatto zu entziehen.
Der Kreis- Zuchtwart fühlt sich dadurch beleidigt und lehnt aus diesem Grund eine
Wiederwahl ab. Gerstetten zieht zwar den Antrag zurück, will aber seine Konsequenzen
ziehen. Vorstand Heinle nimmt Kontakt zum KV Geislingen Kaninchen auf, um Vergleiche
zum KV Ulm zuziehen. In einer außerordentlichen HV stimmen alle anwesenden Mitglieder
des Vereins Gerstetten für einen Übertritt nach Geislingen. Beim LV wird der Übertritt
vom KV Ulm- Heidenheim in den KV Geislingen beantragt.
Ab 1. August 1954 ist Gerstetten dem Kaninchen- KV Geislingen zugeteilt und der Übertritt
ist vom LV Vorsitzenden genehmigt. In der JHV 1955 des neuen Kreisverbandes
Geislingen müssen die Gerstetter allerdings feststellen, dass es auch in diesem KV recht
turbulent zugeht.
1957 – Hans Rau stellt bei der HV des Vereins den Antrag, man möge wieder dem
KV  Heidenheim beitreten, da die Busverbindungen dorthin wesentlich günstiger sind und
Heidenheim sich inzwischen von Ulm getrennt hat. Es bestehen auch mehr
Züchterfreundschaften zu den Vereinen im Brenztal als nach Geislingen. Die geheime
Abstimmung im Verein ergab: 14 für KV Heidenheim, 11 für KV Geislingen. Vorstand
Heinle will den LV Vorsitzenden Wagner benachrichtigen und den Beschluss des Vereins
weiterleiten. LV Vorsitzender Wagner teilt mit, dass der Verein ab 1. April 1957 dem KV
Heidenheim zugeteilt ist. „Auch gewisse Bemerkungen über das häufige Wechseln muss
man zur Kenntnis nehmen“ In einem Schreiben begrüßt die Kreisgruppe Heidenheim den Übertritt.
1958 – Auf Wunsch der aus Gussenstadt kommenden Vereinsmitglieder wird dort am
3. August eine Werbeschau mit 60 Kaninchen und 40 Nr. Geflügel durchgeführt. Die
geplante Vereinsgründung in Gussenstadt kommt noch nicht zustande.
3 Tage vor der Lokalschau ist die Geflügelpest ausgebrochen, so wurde die Ausstellung
auf 145 Kaninchen beschränkt. Die Kreisschau in Heidenheim mit insgesamt 358 Tieren
wird mit 125 Kaninchen aus Gerstetten beschickt.
68 Kaninchen sind bei der Landesschau in Stuttgart.  „es entwickelte sich ein lebhafter
Handel und die guten Gerstetter fanden reißenden Absatz“
 
50jähriges Jubiläum
Am 1. August 1959 wird im Saal des Bahnhotels mit einem Festbankett das 50jährige
Bestehen des Verein gefeiert. Vorsitzender Heinle kann als Ehrengäste den LV Vorsitzenden
Walter Kölz  Stuttgart, die KV Vorsitzenden Georg Schlaifer Giengen und Albert Spahr
Geislingen sowie Bürgermeister Fink begrüßen.
 
 
Ehrenvorsitzender Gottfried Schweizer und Hans Rau werden mit der goldenen
Ehrennadel ausgezeichnet.
 
Die beiden noch lebenden Gründungsmitglieder Karl Ketterle und Georg Gebhardt sind ebenfalls
anwesend und erhalten eine Ehrung.
Von den Züchterfrauen wird dem Verein ein selbstentworfenes Tisch- Banner überreicht.
Am Sonntag 2. August ist ein Gartenfest mit Jungtierschau im Hotelgarten vorgesehen,
leider hat dies der Wettergott verhindert.

 

 

 

 

 
1960 übernimmt Hans Rau für ein Jahr die Vereinsleitung.
1961 wird dann Georg Eifert für 2 Jahre zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ganz kurzfristig
wird die Kreiskaninchenschau des KV Heidenheim übernommen, es ist dies  nach 1934 die
2. Kreisschau und wird im Saal des Gasthauses zum Hirsch mit 542 Kaninchen durchgeführt,
Gerstetten wird 1. Kreisvereinsmeister.
1963 – Friedrich Heinle wird wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Überraschend verstirbt
der KV Vorsitzender Georg Schlaifer, für 2 Jahre übernimmt bei der Kreishauptversammlung
Friedrich Heinle nun auch Leitung des KV Heidenheim.
Die Ausstellungserfolge der Kaninchenzüchter bestätigen sich in den folgenden Jahren bei L
andes, -Club, -und Bundesschauen. Die Zahl der tätowierten Kaninchen liegt über mehrere
Jahre hinweg bei ca. 550 Tieren. Dagegen werden nur 60 Geflügel und etwa 100 Taubenringe
pro Jahr bestellt.Vorstand Heinle appelliert an die Züchter sich wieder verstärkt der
Geflügelzucht zu widmen.
Bei der Bundesschau 1966 in Stuttgart sind 138 Kaninchen gemeldet, Hans Rau wird
mit seinen Dt. Widder Bundesmeister.Zur Europaschau 1970 in Stuttgart werden 150 Nr.
Ausstellungs- Käfige angeliefert und Mitarbeiter gestellt.
1972 – In den Rassen Dt. Widder grau, Angora und Hermelin wird zum ersten Mal bei der
Lokalschau je ein Tier mit 97,0 Punkten bewertet.Die Sensation im Kreis !!
In Ulm ist im Januar 1973 die Landes- Rammlerschau mit einer angeschlossenen
Erzeugnisschau, dies gibt den Ausschlag auch in Gerstetten eine Frauengruppe zu
gründen, Amanda Schölch übernimmt die Leitung der Gruppe. Vorstand Heinle lädt
die Landesfrauengruppenleiterin Erika Scholz zu einem Informationstag ins Bahnhotel ein.
Auch die im KV vor Kurzem gegründeten Frauengruppen Giengen und Königsbronn sind dazu
eingeladen.
 
Im Beisein von KV Vorsitzenden Adolf Freund wird im Verlauf des Tages Waltraud
Lochstampfer  als Kreisleiterin gewählt.
Parallel zum Nähkurs werden in der Hotelküche unter Anleitung von Günther Scholz
verschiedene Kaninchengerichte zubereitet. Als Abschluss des Tages gibt es dann ein leckeres
Festmenü.Bei der ZDK Tagung 1973 in Erbach/ Odenwald wird Friedrich Heinle, als 1. Züchter
im KV Heidenheim, zum „Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht“ ernannt.
1974 – Die auf dem Galgenberg geplante Zuchtanlage wird genehmigt. Das vorgesehene
Gelände ist in unmittelbarer Nähe des Hundesportvereins, der schon mehrere Jahre dort seinen
Dressurplatz hat. In der Turn- und Festhalle ist eine kreisoffene Tierbesprechung mit
den Preisrichtern Albert Maute und Georg Eichhorn. Maute hält ein Referat über
Frauengruppenarbeit und Fleischgerichte. Im Bahnhotel wird die Kreisgeflügelschau
des KV Oberes Filstal mit 454 Tieren abgehalten.
1975 – Aus gesundheitlichen Gründen legt Friedrich Heinle sein Amt nieder. In der HV kann
kein neuer Vorsitzender gefunden werden.Erich Härer erklärt sich bei der außerordentlichen
HV bereit, die Vereinsleitung zu übernehmen. Friedrich Heinle wird Ehren- Vorsitzender.
Hans Rau wird zum „Altmeister der schwäbischen Kaninchenzucht“ ernannt und mit
Siegfried Swoboda hat man den ersten Preisrichter für Kaninchen im Verein.
Bei der Kreisschau 77 in Gussenstadt melden die Gerstetter 177 Kaninchen und 11 Nr.
Erzeugnisse.
Die Ausstellungserfolge ziehen sich wie ein roter Faden durch die Protokolle:
Kreisschau:  „Sieger“  bei Angora, Holländer und Hermelin von Siegfried Swoboda,
Gerhard Lochstampfer und Friedrich Heinle.
Spitzentiere auch bei der Landesrammlerschau, bei der Preisrichterschau
und mehreren Clubschauen.1978 Bundesmeister auf Farbenzwerge Siam.
Im Januar 1979 darf zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Kreisschau in der Turn–
und Festhalle mit 931 Kaninchen und 55 Nr. Erzeugnisse  durchgeführt werden. Die
ausgestellten Bekleidungsstücke werden in mehreren  Modeschauen vorgeführt.
Der Saal im Bahnhotel ist vorübergehend an die Deutsche Bundespost vermietet.
So erhält der Verein von der Gemeinde auch für die Lokalschau die Zusage für die Festhalle.
Es wird die größte Lokalschau seit Bestehen des Vereins und die Unterbringung von 530
Tieren wäre im Hotelsaal samt Kegelbahn und Garagen unmöglich gewesen.
Anlässlich des 25jährigen Bestehen des Kreisverbandes der Kaninchenzüchter Heidenheim
wird die LV- Hauptversammlung 1980 nach Gerstetten vergeben.

 

 
Auch dieses Highlight mit einem grandiosen Festabend bis weit nach Mitternacht fand in der
Turn- und Festhalle statt.
Schon im Vorfeld hatte der LV Vorsitzende und ZDK Präsident Walter Kölz den Verein
besucht um die örtlichen Gegebenheiten abzuklären.
In seiner Festansprache gab Bürgermeister Merkle die Zusage, dass alle künftigen
Ausstellungen in der Halle stattfinden dürfen.
Im Kreis der großen Züchterfamilie konnte Vorstand Erich Härer am Sonntag
seinen 50. Geburtstag feiern.
 
 
 

 

 

1982 – Das Gelände auf dem Galgenberg wird vermessen und neu zugeteilt, inzwischen hat
auch der Neugegründete „Verein für Natur und Freizeitgestaltung“ bei der Gemeinde ein Gelände
beantragt. So sind mit dem Hundeverein drei Vereine auf dem Galgenberg angesiedelt.
Mit Waltraud Lochstampfer  hat man nun die zweite Kaninchenpreisrichterin im Verein.
24 Kaninchenrassen werden im Verein gezüchtet und auch bei den Taubenausstellungen zeichnen
sich zunehmend Erfolge ab.   Friedrich Heinle wird „ ZDK- Ehrenmeister“

 

 
75jähriges Jubiläum
 
 
Dieses Jubiläum wird am 15.September 1984 in der Turn –und Festhalle gefeiert, Vorsitzender
Härer kann unter den Ehrengästen auch wieder  ZDK Präsident Walter Kölz begrüßen.Dieser 
erinnert sich, dass es beim 50jährigen Jubiläum im Bahnhotel so eng war, dass man keinen
Platz zum Essen hatte.
 
Die Kreisvorsitzenden Siegfried Klauer, Kaninchen und Manfred Siefert, Geflügel können
zahlreiche Mitglieder mit einer Ehrung auszeichnen.Bürgermeister Merkle überreicht in
Würdigung seiner langjährigen Verdienste um dieKleintierzucht, die von Ministerpräsident
Späth verliehene Landes- Ehrennadel an Friedrich Heinle.Mit über 1 000 Tieren, 48 Nr.
Erzeugnisse und 3 Modenschauen wird wieder eine Kreiskaninchenschau in der
Festhalle durchgeführt.
In den Jahren 1985 /86 erreicht die Angorazucht im Verein ihren absoluten Höhepunkt.
Die Wollpreise sind gestiegen und die Anfragen nach Angorazuchttieren ist groß. Waren
1985 von insgesamt 1093 tätowierten Tieren 539 Angora, so sind 1986  allein 1256
Angorakaninchen von 2 Züchtern ins Zuchtbuch eingetragen. Per Luftfracht
werden die Angora- Zuchttiere „Made in Gerstetten“  in mehrere Entwicklungsländer des
Ostblocks, nach Ungarn, Rumänien und vor allem nach China verschickt.
Das 25jährige Jubiläum des Angoraclub wird in der Zuchtanlage auf dem Galgenberg
gefeiert. Vom Ministerium für Landwirtschaft und Forsten ist Dr. Eilfort mit von der Partie
und auch der LV Vorsitzende Karl-Heinz Halter ist anwesend. Angegliedert an die
Lokalschau ist die Landes-Herdbuchschau.
1988 – Siegfried Swoboda wird zum 1. Vorsitzenden gewählt und Erich Härer
zum Ehren- Vorsitzenden ernannt. Bei der Lokalschau sind die Tauben die stärkste
Ausstellungssparte. Es geht aufwärts!
 
1989 – der 1. Vorsitzende ist schwer erkrankt und kann die Vereinsgeschäfte nicht
mehr ausführen. In der HV ist viel Überzeugungsarbeit nötig, bis Karl Bantleon
bereit ist die Vereinsleitung zu übernehmen. Zunehmend gibt es bei Geflügel und
Tauben Kreismeistertitel und hohe Preise. Allein 9 verschiedene Farbenschläge
werden bei den Zwerg Wyandotten im Verein gezüchtet.
Reiner Reichhardt wird Preisrichter für Geflügel.
Mit 820 Tieren wird die Kreisgeflügelschau in der Turn- und Festhalle durchgeführt,
es ist die bislang größte Kreisschau des KV „Oberes Filstal“
 1991 - Der Sonderverein der gestreiften Wyandotten -Züchter tagt auf Einladung
von Peter Schiele in der Zuchtanlage auf dem Galgenberg.
Siegfried Swoboda wird zum „Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht“ ernannt.
Die Zuchtanlage ist in einem schönen Zustand. Der erste „Tag der offenen Tür“
wird durchgeführt. Die Besucher sind begeistert was es auf dem Galgenberg
alles zu sehen gibt.
1993 – Die Parzellen in der  Zuchtanlage sind alle vergeben. Für neu dazugekommene
Interessenten wird die zweite Erweiterung beantragt. Geplant ist auch ein Geräteschuppen
mit integriertem Vereinsraum und sanitären Anlagen.
Es muss aber zuerst ein neuer Bebauungsplan erstellt werden und das zieht sich endlos
hin. Erst 1997 wird die endgültige Baugenehmigung erteilt.
Tauben und Zwerghühner sind weiter im Vormarsch, bes. bei Zwerg Paduaner
und Zwerg Wyandotten werden Spitzentiere von Jakob Fink, Michael Banzhaf
und Günther Sennewald gezüchtet.
 
Das Bahnhotel
 Mit der Schließung des Bahnhotels aus Altersgründen, hat Otto Munz auch seine
aktive Züchtertätigkeit beendet, er war über 50 Jahre Mitglied im Verein.
Neben Puten und verschiedenen Taubenrassen sind es vor allem die goldfarbenen
Italiener, die für alle Geflügelzüchter untrennbar mit dem Bahnhotel verbunden sind.
Schon Anfang der 30er Jahre hat sie Karl Munz auf den Ausstellungen gezeigt. Vater und
Sohn haben mit dieser Rasse zahlreiche Auszeichnungen erzielt.

 

 

 

Ca. 50 Lokalschauen wurden im Saal des Bahnhotel durchgeführt, im Hotelgarten
wurden Gartenfeste gefeiert und Jungtierschauen abgehalten.
Überregionale Veranstaltungen, Jubiläumsfeiern, unzählige Versammlungen und
Ausschusssitzungen fanden im Bahnhotel statt und nicht zu vergessen, über Jahrzehnte
hinweg das traditionelle jährliche Hasenessen, das von Otto Munz exzellent zubereitet
 wurde. Mit dem Ende des Bahnhotel hat auch der Verein ein Stück weit seine
Heimat verloren.
1994 – Nach dem Verkauf des Bahnhotel werden die Jungtierschauen beim
Bahnhof abgehalten. Die historischen Dampfzugfahrten bringen auch
auswärtige Besucher.
Zum 3. mal wird die Kreisgeflügelschau des KV  Oberes Filstal mit 741 Tieren
übernommen. Hans Rau kann das 65jährige Züchterjubiläum feiern.
 Bedenklich ist der Rückgang in der Kaninchenzucht. Vorstand Bantleon appelliert
an die Züchter, doch der Trend geht weiterhin in Richtung Tauben und Geflügel.
Die Sonderschau Dänischer Taubenrassen wird 1999 der Lokalschau
angegliedert. Auf 10 Geflügelausstellungen wird 21 mal „vorzüglich“ erreicht, obwohl
man im Frühsommer in der Zuchtanlage hohe Jungtierverluste durch Krankheit hinnehmen
musste. Auch der Fuchs machte seine Besuche.
 
Die Erweiterung  der Zuchtanlage und der Bau des Geräteschuppens machen Fortschritte.

 

Mit einer Jungtierschau innerhalb der Zuchtanlage wird im Sommer 2001 die Einweihung
der Erweiterung gefeiert.

 

Bei den Besuchern ist dies gut angekommen und man beschloss, die künftigen J
ungtierschauen in der Zuchtanlage abzuhalten.
 
 
 
 
 
Der Lokalschau wird die Kreis- Jugendschau des KV Oberes Filstal angeschlossen.
Durch einen Fehler im Belegungsplan der Gemeinde kann die Festhalle nicht benützt
werden. Dem Verein wird zum Ausgleich die helle und ebenerdige Kliff- Halle in Heldenfingen
angeboten. Die Käfige können mit dem Stapler transportiert werden und das mühselige
Hochtragen über die vielen Treppen entfällt. So sind alle rundum zufrieden.
 
Kreisgeflügelschau 2005 des KV Oberes Filstal mit angeschlossener Kreisjugendschau
in der Kliffhalle in Heldenfingen
2002 steht wieder eine Kreiskaninchenschau ins Haus, diese wird mit 507
Kaninchen und 36 Nr. Erzeugnisse in der Kliff –Halle durchgeführt.
Der Vereinsraum in der Zuchtanlage wird in den Sommermonaten neben den
Versammlungen auch zur Zuchtwarteschulung und für Sommertreffen der Sondervereine
genutzt.Der Lokalschau 2003 ist die Sonderschau der Kölner Tümmler
angeschlossen.
Eine Veränderung in der Vorstandschaft hat sich schon seit längerer Zeit abgezeichnet.
Bei der HV 2004 will Karl Bantleon endgültig als I. Vorsitzender ausscheiden.
Reiner Reichhardt wird in die Pflicht genommen, sein vor 3 Jahren gegebenes Versprechen
einzulösen und die Vereinsleitung zu übernehmen.
Karl Bantleon wird zum Ehren- Vorsitzenden ernannt.
Bei der ZDK- Tagung in Schöneck /Sachsen wird Waltraud Lochstampfer
„ Meisterin  der Deutschen Rassekaninchenzucht“
 
Der KV der Geflügelzüchter Ostalb-Aalen- Heidenheim hat für den 16. Mai 2004 zu  einen
kreisweiten „Tag der offenen Zuchtanlage“ aufgerufen. Der Verein Gerstetten wird gebeten
sich auch daran zu beteiligen. Der Besuch aus Nah und Fern hat alle Erwartungen übertroffen.
 
 
 
 

 

Seit 50 Jahren besteht nun die Jugendgruppe. Man feiert auf dem Galgenberg. 
Ein Fackelzug durch die Zuchtanlagen und anschließendes Übernachten für die Jüngsten
im Zelt runden den Abend ab.
Vogelgrippe – wenn jeder Geflügelzüchter auch gerne glauben wollte, das ist alles
so weit weg und betrifft uns nicht. Die erste Bestände an der Nordsee und im
Bodenseegebiet sind betroffen. Es besteht für das Geflügel Stallpflicht,
Ausstellungsverbote werden ausgesprochen. Die Züchter sind verunsichert, haben zum Teil
ihre Bestände reduziert und unter den vorgegebenen Bestimmungen kaum Jungtiere
aufgezogen. In der Zuchtanlage werden mehrere Kaltscharrräume gebaut.
Auch die Landesgartenschau in Heidenheim verzichtete aufgrund der Vogelgrippe auf
die Beteiligung der Geflügelzüchter. So waren in erster Linie die Kaninchenzüchter mit
ihren Tieren gefordert. 

 

Angora und Holländer aus dem Gerstetter Verein sind während der gesamten
Landesgartenschau präsent. Mitglieder des Verein übernahmen 2 Wochen lang die Pflege
aller Ausstellungstiere.
 
 Die Kreisjungtierschau des KV Oberes Filstal wird übernommen und in der Zuchtanlage
ausgerichtet. Der Verein nützt den Heimvorteil und belegt in der Vereinswertung den 1. Platz.
 
 
 
 
Die  Sonderschau der Malaienzüchter Süddeutschlands, ist der Lokalschau 2006
angeschlossen. 55 Kampfhühner in 7 Farbenschlägen konnten bewundert werden.
Ein Kontrastprogramm zu den Zwerghühnern und Tauben die überwiegend in unserem
Verein gezüchtet werden.

 

 
 
Hermann Schuller wird Preisrichter für Tauben und Geflügel.

 

2007 hat der Verein 130 Mitglieder und in der Jugendgruppe sind 28 Jungen und
Mädchen gemeldet. Tätowiert wurden 215 Kaninchen. Das ist zwar eine leichte Steigerung
zum Vorjahr, aber trotzdem recht bedenklich. Dagegen wurden satte 1 675 Geflügel und
Taubenringe bestellt.
 
Beachtlich ist die Rassenvielfalt der Gänse und Enten die im Verein gezüchtet werden,
doch die Tauben sind die stärkste Sparte.

 

 

Unser Gockelgrill im Einsatz auf dem traditoniellen Marktplatzfest in Gerstetten
 
Im Mai 2007 feiert der Musikverein sein 125-jähriges Jubiläum. Mit einem Festwagen
beteiligt sich der Verein beim Festzug.

 

 
 
Das 100jährige Jubiläum wirft seine Schatten voraus, es ist geplant zum Auftakt im Januar 2009 eine Kreisgeflügelschau und zum Abschluss des Jubiläumsjahr im Januar 2010 eine Kreiskaninchenschau durchzuführen. Diese Schauen sollen in der Kliff- Halle stattfinden, der Festabend ist in der Turn- und Festhalle geplant.
 
Kreisgeflügelschau 2009 des KV Oberes Filstal in der Kliff-Halle in Heldenfingen
In der Zuchtanlage wird auf Hochtouren gebaut und nebenher sollen nach Ansicht des
Vorsitzenden auch noch Tiere gezüchtet werden.
Die Zuchtanlage wird von benachbarten und befreundeten Vereinen gerne als Ausflugsziel
genutzt. Auch der Sonderverein der Dänischer Taubenrassen war mit seiner Sommertagung
schon zum zweiten Mal auf dem Galgenberg.
Die Tauben sind  weiter auf Erfolgskurs, Wassergeflügel ist erfreulich stark
vertreten aber nur 160 tätowierte Kaninchen sind beängstigend.
Der letzte Angorazüchter im Verein, Siegfried Swoboda ist verstorben. Die einstige
Vereinsrasse „Angora“ fehlt bei der Lokalschau. Nachweislich seit 1932, also mindestens
seit 75 Jahren wurden sie im Verein gezüchtet und nun das Aus!
Ob sich wohl noch einmal ein Züchter für diese Rasse findet?
 
Männer die den Verein geprägt haben
Gottfried Schweizer 1978 +

 

Ehrenvorsitzender
Seit 1918 Mitglied im Verein. Ein engagierter und erfolgreicher Geflügelzüchter.
Schon 1921 übernahm er für 8 Jahre das Amt des Schriftführers, danach 6 Jahre
I. Vorsitzender.
In den Kriegsjahren von 1940 bis 45 übernahm er wieder die Vereinsleitung. Er war der gute Geist der Kleintierzüchter und sorgte für das Überleben des Vereins.
Von 1947 bis 49 war er wieder Schriftführer. In schwierigen Situationen waren seine Diplomatie und seine vermittelnde Autorität gefragt.

 

Hans Rau 1998 +

 

Altmeister
Seit 1929 Mitglied im Verein.
Deutsche Widder grau und weiß und „ dr Hasa Hans“ sind über 65 Jahre ein untrennbarer Begriff und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ein Augenleiden zwang ihn dann seine Kaninchenzucht aufzugeben.
Ein Jahr war er I. und 26 Jahre II. Vorsitzender, 25 Jahre lang Ausstellungsleiter bei Lokal –und Kreisschauen. Außerdem Zuchtbuchführer, Tätowiermeister und stellvertretender Kreisvorsitzender.
 
Friedrich Heinle 1986 +

 

Ehrenvorsitzender, Meister und Ehrenmeister der Rassekaninchenzucht im ZDRK
Landes-Ehrennadel des Ministerpräsidenten
Seit 1934 Mitglied im Verein, von  1938 bis 1974 mit Unterbrechungen I. Vorsitzender, Schriftführer und Vorsitzender im Kreisverband Heidenheim
In Clubs und Sonderverein war er als Funktionär tätig.
Bekannt als Hermelinzüchter, aber auch Schwarzloh und silberfarbige Italiener waren langjährige Begleiter seiner Züchterlaufbahn
 
 
Siegfried Swoboda 2008 +

 

Meister der Rassekaninchenzucht im ZDRK
Seit 1958 Mitglied im Verein. „Angora waren sein Markenzeichen“
Daneben gab es noch viele andere Kaninchen, Geflügel und Taubenrassen, die seine Ställe bevölkerten.
II. Vorsitzender und Ausstellungsleiter jeweils über 30 Jahre, Zuchtwart für Kaninchen, dazu im Kreisverband 40 Jahre Wollfachwart und Funktionär im Angoraclub.
Seit 1975 Preisrichter für Kaninchen.
 
Erich Härer

 

Ehrenvorsitzender
Seit 1970 Mitglied im Verein. Seine Lieblingsrasse: Kleinsilber schwarz.
13 Jahre war er I. Vorsitzender, davor einige Jahre Tätowiermeister
In seine Amtszeit fielen Höhepunkte wie die einzige Landeshauptversammlung die im Kreis Heidenheim abgehalten wurde und das 75jährige Vereinsjubiläum, aber auch die schwierigen Zeiten mit dem Aufbau der Zuchtanlage.
 
Karl Bantleon

 

Ehrenvorsitzender
Seit 1978 Mitglied im Verein, seine Vorliebe gilt den Blauen Wienern.
Von 1989 bis 2003 war er 1. Vorsitzender, diese Zeit war geprägt vom Bau des Geräteschuppens und dem Ausbau der Zuchtanlage.
In unserem stark geflügel- und taubenorientierten Verein gilt heute seine Unterstützung und sein besonderes Augenmerk der etwas schwächelnden  Kaninchensparte.
 
 
Im Jubiläumsjahr ist die erste Veranstaltung, die Kreisgeflügelschau, erfolgreich abgeschossen. Bei der HV konnte wieder ein II. Vorsitzender gefunden werden und 12 neue Mitglieder, darunter 3 Jugendliche, wurden in den Verein aufgenommen.
Der Verein hat im Jubiläumsjahr 140 Mitglieder, die Handarbeitsgruppe 10 und die Jugendgruppe 35 Mitglieder.
Im Geflügelbereich hat unser Verein mehrere Spitzenzüchter, die sich auch auf Bundesebene behaupten können.
Glücklicherweise scheint es, als habe man die Wende in der Kaninchenzucht geschafft.
2 neue Züchter, 1 Züchterin und 3 Jungzüchter bereichern mit ihren Kaninchen unsere Schauen.
Die Baustelle „Galgenberg“ wird ihren Abschluss finden und nach dem voll gepackten Jubiläumsjahr kann man sicher zuversichtlich ins nächste Jahrhundert der Vereinsgeschichte blicken.
Es wäre unvollständig, würden wir eine Chronik abschließen ohne die gute Kameradschaft und Zusammenarbeit im Vereinsvorstand sowie die Züchterfreundschaften unseres Vereins, mit der gesamten Kreisvorstandschaft der Rassegeflügelzüchter des Kreisverbandes Oberes Filstal, an der Spitze Martin Esterl, sowie die Kreisvorstandschaft der Rassekaninchenzüchter Heidenheim mit ihrem Vorsitzenden Lars Schmiedmeister und den örtlichen Vereinen zu erwähnen.
Schriftfüherin
Waltraud Lochstampfer
 
 
Anekdoten
Besinnliche und heitere Originaltexte aus den Protokollbüchern
Familienabend und Kaninchenessen  1933
Indessen war nun die dampfende Hühnersuppe aufgefahren und der Vorstand wünschte allen
einen guten Appetit und dem Abend einen guten Verlauf. Ein allgemeines Löffelgeklirr und der
ganze Saal war in „Tätigkeit“. Es zeigte sich auch hier wieder, dass eben Hühnersuppe
Hühnersuppe bleibt, und eine solche mit dem besten Ochsenfleisch nicht herzustellen ist.
Es folgte sodann der Kaninchenbraten mit seinen Beilagen. Auch hier zeigten sich die Anwesenden „tatkräftig“.
Eine wahre Freude war es, zu sehen wie die 140 „Schlecker“ sich gütlich taten an dem
guten saftigen Bissen.
Bald erwies sich mancher Magen als zu klein für die großen Portionen. So mancher streckte
die Waffen, doch: „ was er nicht isst, das steckt er ein, das arme Kaninchenzüchterlein“ und
so sah man verschiedene Brocken in Pergament eingewickelt, der Rock- oder Manteltasche
zuwandern.
Sodann alles satt war und die Westenknöpfe gelockert wurden, setzte die Musik wieder
ein und zum unterhaltenden Teil wurde übergegangen.
 
Ausflug nach Heidenheim 1933
Am Osterfest unternahm der Verein den beschlossenen Ausflug nach Heidenheim zum
Besuch der dortigen Freilichtschau im dortigen Waldhorn- Hofe.
Eine Anzahl Züchter fuhren zumeist per Fahrrad, teils mit Auto, bei schönem Frühlingswetter
der schönen Oberamtsstadt zu.
Die Ausstellung zeigte sehr schönes Zuchtmaterial des dortigen Kaninchenzuchtvereins.
Insbesonders reichhaltig war die Produktenschau, welcher besonders starkes Interesse
entgegengebracht wurde.
Nach der Besichtigung unternahmen die Gerstetter Züchter eine Fußwanderung
auf das Schloss Hellenstein, wo im Hirschpark die neu eingesetzten ungarischen Edelhirsche
begeisterte Zuschauer fanden.
Das Schloss Hellenstein und die schöne Stadt Heidenheim im herrlichen Brenztale
boten dem Besucher im Frühlingserwachen ein liebliches Bild, an dem Herz und Gemüt sich
erquicken konnte.
 
Außerordentliche Generalversammlung des Donau- Brenz- Gau
Durch den Reichsverband wird bestimmt, die seitherigen Gaue aufzulösen, die Vereine
werden in neue Bezirkskreisgruppen eingeteilt.
Der Vorsitzende schloss bald darauf die Versammlung in welcher der Donau- Brenz-
Gau sein Leben aushauchte. In dem selben Lokale in dem er vor 25 Jahren ins Leben
gerufen wurde.
 
 
Familienwanderung nach Heuchstetten
Am Sonntag sammelten sich die Züchter mit Weib und Kind am Bahnübergang und
marschierten bei strahlendem Sonnenschein Heuchstetten zu. Anfangs war die Zahl der
Wanderer nicht besonders  groß, als man aber nach dem Besuch bei  Züchter Aberle in die
Wirtschaft trat, musste man staunen über die große Ausflugsschar die sich dort niederließ.
Bald ertönte ein flottes Musikstück der Gerstetter Musikanten, die ebenfalls eingetroffen
waren. Nun wusste man wie viel Uhr es geschlagen hat, das Herz unseres Kassierers wurde
weit und er öffnete seinen Beutel und was gab’s ? Süßigkeiten für die Kleinen, natürlich
musste dafür Wettgelaufen werden.
Auf einer nahen Wiese wetteiferten die Kleinen und sogar die Großen und Dicken (
Weiber natürlich) wollten sich ein Zuckerle verdienen.
 
Einsetzen des Schwanenpaares in die Haldenlache
Nachdem nun die Eisdecke der Haldenlache geschmolzen ist, soll das Schwanenhaus
an seinen Platz gebracht werden und unsere Schwäne dem Wasser anvertraut werden.
Mitglied Gebhardt zog an der hinteren Seite einen Drahtzaun und am Gründonnerstagabend
vollzog sich das Wunder.
Am Karfreitag konnte man erstmals Schwäne in der Haldenlache sehen, welche an
den Osterfeiertagen die ganze Bevölkerung anlockten.
Der Verein hat hierdurch dem Gemeinnutz gedient und der Dank der Einwohnerschaft
wird am besten zum Ausdruck gebracht, wenn sie dies Kleinod selbst schützt und hegt.
 
I. Kreisgruppen- Kaninchenausstellung 1934 in Gerstetten
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Das werden diejenigen, welche die
Vorarbeiten zur Ausstellung bewältigt haben am besten gefühlt haben. Nicht Stunden
sondern halbe und dreiviertel Nächte sind sie beisammen gesessen, haben gerechnet,
geschrieben, geprüft.
245 Tiere wurden angemeldet, dieselben mussten in Listen eingetragen werden,
nach Tätowierung gebucht werden, nach Bezeichnung ob für Gesamtleistung, oder
für Zuchtstamm, angekreuzt und wieder besonders vermerkt werden.
Eine Arbeit die viel Zeit und Geduld erforderte.
 
Züchterzusammenkunft im Rössle
Zahlreich fanden sich am Sonntagabend die Züchter z. Teil mit Frauen im Rössle ein,
galt es doch ein Fass Bier, welches vom Rößleswirt spendiert wurde, zu vertilgen.
Der Durst soll groß gewesen sein, so dass ein 2. Fässle nicht reichen wollte. Die
Stimmung wurde gehoben und als die Gauausstellung in Böblingen angeschnitten wurde,
dachte man gleich ans Fliegen und ein Ausflug zum Flugplatz wurde im Flug ausgemacht,
natürlich kostenlos und ohne Vorstand. Ein Glück nur, dass der Abend mit dem Flug ins
Bett endete und so eine weiche Landung gemacht wurde.
 
 
Besuch der Herbrechtinger Züchter 1947
Die munteren Weißen Wiener waren ja unserem Karle schon viele Jahre seine
Lieblingsrasse. Jetzt ist unser Karle immer etwas unzufrieden, ja warum? Er bringt eben
seine Tiere nicht so recht aufs Gewicht. Ja Karle dieses Jahr wird es noch bei manchem
Züchter schlecht aussehen, denn das Kraftfutter fehlt eben doch.
Also Karle nur ruhig Blut, es wird schon klappen, deine liebe Frieda wird schon für d
as Gewicht sorgen und das meckern hat auch keinen Sinn.
Die Uhr steht schon auf 1 Uhr, also hopp los schreit unser Zuchtfreund Hans,
„mir müsset no zom Gottfried na“.
Dort angekommen und schon sitzen die Blauen Wiener zur Schau auf dem Schemel, da
sagt der Esslinger Leonhard „hant dia a feins Felle“ ja sagt der Baur von Herbrechtingen
„ dia Schönheit muß zom Maul nei“

 

Lokalschau 1948
Die Aufgabe welche an das Preisgericht gestellt wurde war nicht leicht, denn sie
wussten, dass der Verein nur über gutes Material verfügte. Aber die Prämierung ging
haarscharf von statten, so dass auch mancher Züchter ein etwas langes Gesicht machte.

 

Züchtertreffen 1949 in Gerstetten
Alsbald trat man an, durch einen Rundgang bei den hiesigen Züchtern ihre Zucht und
Stallanlagen zu besichtigen. In allen Haupt –und Nebenstrassen von Gerstetten sah man
die auswärtigen Züchter und Züchterfrauen an den Stallanlagen, um ihre Urteile abzugeben
und es gab manche Plauderei über dies und jenes.
Jedoch die  Gerstetter Züchter haben ihre Stallungen alle Tip top in Ordnung
gesetzt und alle ihre Lieblinge waren stolz auf den Besuch den sie heute erleben durften.
 
Pelzmodenschau während der Lokalschau 1950
Unser I. Vorstand will sich mit dem Pelzmodenhaus Hrosch Heidenheim ins Benehmen 
setzen um an unserer Lokalschau eine Pelzmodenschau durchzuführen, mit lebenden
Damen, die auf der Bühne ihre Pelze zeigen sollen. Die Unkosten sollen aber 20,-
DM nicht übersteigen.
 
Tierbesprechung 1956
Tier um Tier kam aus der Kiste und man konnte lernen wie der geschulte Mann die
Blicke auf die Tiere warf, wie man Punkte gab und wieder abzog. Schade nur
dass nicht alle Rassen vertreten waren.
 
Versammlung 1958
Damit war die Sitzung beendet, man sagte „ auf Wiedersehen beim Bahnhof,
am nächsten Sonntag zur Rammlerfahrt“
 
 
Fahrt zur Landesrammlerschau nach Berkheim bei Esslingen
Gegen 17.00 Uhr ging’s wieder Esslingen zu und um die Sonntagsfahrkarte auch
richtig auszunützen fuhr man zuerst in die Landeshauptstadt. In der Eisenbahnerkantine
tat man sich einige Zeit gütlich um dann mit dem planmäßigen Eilzug wieder
heim zu fahren.
 
Preisrichterausstellung
Wer nur Gutes und Schönes von der Schau erhofft hatte, war etwas enttäuscht,
denn Preisrichter sollten doch etwas ungewöhnliches zeigen können. Sie haben
auch Mängel und können keine Tiere hinzaubern und müssen auch züchten.
Der Zahl der Aussteller entsprechend tun dies aber nicht alle.

 

Vortrag über Vererbungslehre 1972
Alle Lebewesen bestehen aus Zellen.
Alle Albinos sind spalterbig. Ein Albino und ein langhaariges
Wildkaninchen gibt Angora. Ein Chinchillakaninchen ist ein Wildkaninchen
ohne Gelbfaktor.Weise Wiener sollen aus Holländer stammen, deshalb auch blaue Augen.
 
Aus dem Bericht des I. Vorsitzenden
Der Verein braucht seine Funktionäre um bestehen zu können, aber wer ein A
mt ausführt wird auch hin und wieder geschimpft, doch zum Wohle des Vereins
lässt man sich eben schimpfen.
 
Monatsversammlung
Marcel und Sven waren vom Vorstand telefonisch beauftragt, den Grill gut
mit Steak und Würsten zu bestücken. Sie sollten die ankommenden Mitglieder so
lange bei Laune halten bis Hermann von der Abendschule kommt. Dieser sollte
dann die Versammlung abhalten.
Eine Tagesordnung lag im Vereinsheim auf, aaaber wo war der Vorstand??
Aussage 1: Dr Vorschdand isch en Hamburg.
Aussage 2: Dr Vorschdand isch nach Tschechien.
Und wo war der Vorstand wirklich?
 
Als Hermann kam, besah er sich die Tagesordnung und meinte, dazu habe
ich keine Unterlagen und schloss die Versammlung.
Das war’s dann.
            Liaber Vorschdand so a Schpass
            Der koschdet was,
aber nicht aus der Vereinskasse.



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